Naturwald oder Monokultur?

März 2018. Wir planen gerade eine Reise nach Borneo.
Bei der Reiseplanung werde ich schon bald konfrontiert mit dem unglaublichen Raubbau an den Urwäldern dort. Es wird, wie an vielen stellen der Welt, abgeholzt. Tropenholz wird verkauft, legal, illegal, wer weiß. Es werden Palmen für die Palmölherstellung angebaut, danach wächst Soja und dann nicht mehr viel. Übrig bleibt eine Wüste, wo vorher der unglaubliche Reichtum eines einzigartigen Regenwaldes existierte. Elefanten, Gorillas, Nasenaffen.. unsere Erde verliert so viele glückliche Kreaturen.

Doch: Wir können nicht verlangen, dass in den Regenwäldern die Abholzung gestoppt wird, während bei uns munter weiter gesägt wird!

Wie sieht es denn aus bei uns? Ein Drittel der Fläche Deutschland ist bewaldet. In Dänemark sind es 11%. Aber Wald ist nicht gleich Wald. Urwälder und naturnahe Wälder speichern viel CO2, bedecken aber nur 2% des Landes.
Die Nadelbäume sind die Brötchenbringer der Holzindustriellen. In Reih und Glied, wie Klobürsten, stehen die Nadelbäume dort. Diese Wälder sind sie artenarm und anfällig für Krankheiten und Sturmschäden. Ihre Bäume sind wie Individualisten geforstet, allein. Ihr Ertrag ist kurzfristig höher, langfristig nicht.

Unsere Mischwälder, oft in Erholungsgebieten und Stadtnähe, sind der einzig verbliebene ganzheitlich gesunde Lebensraum für Mensch und Tier.
Dort gibt es zunehmend auch Totholz, stehende oder umgekippte Bäume, die für Insekten,Vögel und Pflanzen Lebensgrundlage sind. Bäume dürfen alt werden. Und sie wachsen im Kollektiv! Über Wurzeln und Pilzfäden verbinden sich die Bäume, tauschen Nährstoffe aus und päppeln auch mal „schwächelnde Kollegen“ auf.
Unser Wald könnte viel mehr CO2 speichern, wäre er urwüchsiger. Die Klimaerwärmung könnte durch die Wälder der Welt effektiver gebremst werden. Mehr Ökologische Forstwirtschaft mit geringerer Holzernte würde Wälder zu wichtigen Klimaschützern machen.

Ein natürlich schöner Wald, der lebendig und furchtbar sein darf, ist für jeden eine Freude. Dort entlang lasst uns gehen, dem Herzen folgend.

Weissagung der Cree: „Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet Ihr merken, dass man Geld nicht essen kann.“

Was können wir tun? Langlebige oder gebrauchte Möbel kaufen.
Konsum von Rindfleisch, Soja, Palmöl u. Holz aus Regenwaldgebieten reduzieren.

Machst du mit?