Schnecken und Salat

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Schnecken und Salat

Beschreibung

Sie verspeisen den Salat, fressen die Erdbeeren bevor sie richtig rot sind, lassen von Kohlrabi- und Rote Bete-Pflanzen nur die Stängel-Rippen stehen, rasieren das liebevoll gehegte Spinatbeet ab, laben sich an der aromatischen Petersilie.

Freundliche Menschen sammeln sie mit geduldiger Hingabe, tragen sie fort (wohin?).
Andere Mitbürger reagieren mit wachsenden Aggressionen gegen die stummen Fresser, harmlos sind noch Schneckenzäune und -fallen, doch kommt es mancherorts zu mörderischen Ertränkungs- und Verbrennungsritualen, zu bösen Spaten- oder Rosenscherenschnitten quer durch unschuldige Schneckenleiber.
Grüne-Daumen-Träger, ehemals freundlich und harmlos, mutieren angesichts des „Angriffs“ zu Massenmördern in unseren kultivierten Gärten. Fühlen sich als Rächer!
Zu Unrecht, finde ich. Denn die Schnecken wollen uns nur etwas zeigen.

Was macht die Schnecken scharf auf unseren Salat?
Die kultivierten Gemüse-Sorten sind für den industriellen oder privaten Anbau gezüchtet. In der freien Natur nicht überlebensfähig, werden sie gejätet, gehackt, gedüngt und zusätzlich vor Fressfeinden und Pflanzenkonkurrenten geschützt.
Süß und zart für den anspruchsvollen, verwöhnten zarten Gaumen-Genuss sind die Zellwände der Kulturpflanzen dünn, die wertvollen Inhaltsstoffe sind „herausgezüchtet“ (wer will schon Bitterstoffe?). So süß und schwach, aller Abwehrkräfte beraubt, locken sie auch andere Genießer.
Doch diese Konsumenten können sie auch nur bedingt stärken… und machen eher hungrig als satt, fördern Massenwachstum, Massenhunger, massenweise Schnecken.
Ganz „nebenbei“ freut sich die Chemieindustrie, sie verkauft uns Pestizide, Fungizide und Düngemittel und, wie passend, Schneckengift.

Die wilden Kräuter im Garten blühen derweil in voller Pracht, der Löwenzahn, die Brennessel, der Giersch, sie tragen üppiges Grün, die Walderdbeeren tragen viele kleine köstlichen Früchte.
Sie sind es gewohnt sich gegen eine Vielzahl von Konkurrenten zu wehren, gegen wechselndes Wetter und gierige Schädlinge. Ihre Zellwände sind stabil, die Pflanzen kompakt und fest, mit herben und manchmal bitteren Geschmacksrichtungen, mit Stacheln und Brennhaaren wehren sie sich und sie sind unglaublich reich an Inhalts- und Heilstoffen.
Da beißt die Schnecke einmal ab und ist satt. Sie bekommt nicht Hunger auf mehr…es sind ja Inhaltsstoffe genug da.

Die Schnecken sind Kulturfolger, sie folgen unserem künstlichen Kulturverhalten.
Sie weisen uns darauf hin, dass das Gleichgewicht in unserem Garten gestört ist.

Möchtest du vielleicht auch mehr gesunde Kräuter und Wildgemüse im Garten haben, die dich ins Gleichgewicht bringen und deinen Garten gleich mit? Es ist so einfach etwas zu ändern!

Länge
60 cm
Breite
60 cm
Jahr
2017
Medium
Acryl auf Leinwand
Künstler
Gesche Stabenow Nordmann

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